Beschreibung
P 138 – Integriertes Computer-Programmsystem Kaltwalzprofile
Im Walzprofilierverfahren hergestellte Stahlleichtprofile oder Kaltprofile sind wichtige Bauelemente in weiten Bereichen des Bauwesens und des Maschinenbaus. Walzprofilieren ist ein für die industrielle Fertigung wichtiges Herstellverfahren für Kaltprofile / 1/ . Der Einsatz von Kaltprofilen geht von Tragwerken bis zu Treppen- und Brückengel ändern, Fensterrahmen, Dachpfetten, Fahrzeugaufbauten und vielem mehr.
Die nahezu unbegrenzte Formenvielfalt und die besonderen Eigenschaften der Kaltprofile bedingen eine enge Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Verbraucher / 1 /. Eine Kundenberatung durch den Hersteller ist gerade für optimale Profilformgebung hinsichtlich statischer Festigkeit und fertigungstechnischer Möglichkeiten sehr nützlich.
Für den Kaltprofilhersteller ist es wichtig, möglichst frühzeitig eine genaue Kalkulation der Profilierkosten durchzuführen. Dazu ist neben der exakten Beschreibung der Profilgeometrie auch die Kenntnis der entsprechenden Werkzeugkosten erforderlich. Das Walzwerkzeug kann, wenn es ganz oder auch nur teilweise angefertigt werden muß, einen großen Einfluß auf den Angebotspreis haben. Kaltprofile sind wegen Ihrer geringen Wandstärke gegenüber Beulen, Knicken, Biegeknicken etc. empfindlich.
Die Absicherung gegenüber Instabilität und die theoretische Ermittlung der Tragfähigkeit ist bei der Vielfalt der oft komplizierten Profilformen schwierig. Abhilfe kann hier in Zukunft der vermehrte Einsatz elektronischer Analyse- und Berechnungsverfahren schaffen. Auch für den Problemkreis der optimalen Fertigung von Kaltwalzprofilen ist der Einsatz elektronischer Datenverarbeitungsanlagen (EDV) möglich.
Das Ziel der hier vorgestellten Arbeit ist die Erarbeitung der Grundlagen für ein EDV-System zur Unterstützung des Betriebsablaufs bei der Kaltwalzprofilierung. Es umfaßt sowohl die Profilkonstruktions, -abwicklung und Werkzeugkonstruktion als auch Zeichnungserstellung, Kostenkalkulation, technische Berechnungen und NC-Fertigung. In den Betrieben vorhandenes und an Forschungsinstituten erarbeitetes umformtechnisches Know-how soll darüber hinaus in geeigneter Weise in einer Wissensbasis abgelegt werden können, als Grundlage für eine automatische Bestimmung geeigneter Umformstufen.
Die Arbeiten wurden im Rahmen des Projektes P138 der Studiengesellschaft für Anwendungstechnik von Eisen und Stahl e.V Düsseldorf durchgeführt. Der Bearbeitungszeitraum war 1. Juli 1984 bis 31. März 1987. Vorarbeiten wurden bereits ab 1982 in Zusammenarbeit mit der Firma Krupp Kaltform GmbH (Wuppermann Kaltprofil GmbH), auf Initiative von Herrn Dipl.-Ing. Krämer, durchgeführt.
Veröffentlichung:
1987
Autoren:
Prof. Dr.-Ing. K. Ehrlenspiel, Dipl.-Ing. A. Sedlmaier