Beschreibung
P 145.3 – Erfassung, Analyse und Bewertung der derzeitigen Rettungskonzepte bei Brandunfällen in Verkehrstunneln für Straße und Schiene
Der Anteil des Tunnelverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland und in den angrenzenden Nachbarländern weist in den letzten Jahren eine deutlich steigende Tendenz auf. Dies ergibt sich aus der umfangreichen Bautätigkeit sowohl im Bereich des schienengebundenen unterirdisch geführten öffentlichen Personennahverkehrs als auch bei den Fernverbindungen auf Schiene und Straße. Derzeit beläuft sich die Gesamtlänge an Verkehrstunneln in Deutschland auf mehr als 1000 km. Diese Zahl wird bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf einen Wert zwischen 1300 und 1400 km ansteigen. Allein daraus, aber auch aus dem Trend eines steigenden Risikos bezüglich des Tunnelverkehrs ergibt sich die Notwendigkeit, intensiver über die Sicherheits- und Rettungskonzepte vor allem bei Brandunfällen in Verkehrstunneln nachzudenken. Das wachsende Risiko im Tunnelverkehr ist verbunden mit der bereits erwähnten ständig zunehmenden Zahl und Einzellänge der Tunnelbauwerke, der zunehmenden Geschwindigkeit im Bahnverkehr, der wachsenden Verkehrsdichte auf Schiene und Straße sowie der tendenziell zunehmenden Bereitschaft zu Anschlägen auch auf unterirdische Verkehrswege. In diesem Zusammenhang sei an die Terroraktionen in London, Paris und Tokio während der letzten Jahre erinnert.
Wirksame Sicherheits- und Rettungskonzepte setzen eine Koordinierung zwischen den Verkehrsträgern einerseits und den verschiedenen beteiligten Stellen, wie Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei auf der anderen Seite voraus. Naturgemäß müssen sie abgestimmt sein auf die spezifischen Eigenschaften der verschiedenen Verkehrssysteme des Nah- und Fernverkehrs. Hierauf wird im Einzelnen im vorliegenden Bericht eingegangen. Die Vielzahl der Erfahrungen und Verbesserungshinweise wäre nicht zu erhalten gewesen, wenn nicht auf Seiten der Verkehrsträger, der Feuerwehren und der Rettungsdienste eine große Bereitschaft zu einer kritischen Diskussion bestanden hätte. Allen Beteiligten sei daher an dieser Stelle ausdrücklich für ihre Unterstützung gedankt. Der Dank gilt vor allem auch dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, das mit der Bereitstellung der Finanzierung diese wichtige Untersuchung ermöglicht hat.
Im Ergebnis stellt die Ausarbeitung einen bedeutenden Schritt dar in der Erfassung, Analyse und Bewertung der derzeitigen Rettungskonzepte vor allem bei Brandunfällen in Verkehrstunneln für Straße und Schiene. Dieses ist wiederum eine entscheidende Voraussetzung für verbesserte Verhältnisse zum Schutze der Nutzer unterirdischer Verkehrsanlagen.
STUDIENGESELLSCHAFT STAHLANWENDUNG e.V.
Veröffentlichung:
1995
Autoren:
Dr.-Ing. A. Haack, Dr.-Ing. W. Meyeroltmanns