Fostabericht P 177 - Förderung des Einsatzes und der erweiterten Anwendung von Stranggußmaterial in der AutomobilindustrieFostabericht P 177 - Förderung des Einsatzes und der erweiterten Anwendung von Stranggußmaterial in der Automobilindustrie

P 177 – Förderung des Einsatzes und der erweiterten Anwendung von Stranggußmaterial in der Automobilindustrie

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Beschreibung

P 177 – Förderung des Einsatzes und der erweiterten Anwendung von Stranggußmaterial in der Automobilindustrie

Aus Kostengründen hat die Stahlindustrie überwiegend von der Blockgieß- auf die Stranggießtechnologie umgestellt. Die Gesenkschmiedeindustrie setzt, diesem Trend folgend, in großem Umfang Vormaterial aus Strangguß ein. U.a. in der Automobilindustrie bestehen allerdings noch Vorbehalte gegenüber diesem Verfahrensweg. Ziel des Forschungsprojektes war es, diese durch Verbesserung des Verarbeitungs-know-how abzubauen.
Verbesserungen in diesem Sinne sind die Schaffung gesicherter Erkenntnisse über den als ungenügend empfundenen Verformungsgrad, über qualitätsmindernde Kernseigerungen und die Vergießbarkeit der benötigten Werkstoffgüten, insbesondere der neuen mikrolegierten Stähle.
Mit unterschiedlichen mikrolegierten Stählen wurden Schmiedeversuche, umfangreiche metallkundliche Untersuchungen sowie Erprobungen von Bauteilen, insbesondere Kurbelwellen, unter schwingender Beanspruchung durchgeführt. Hierbei wurde nachgewiesen, daß die Materialeigenschaften der Bauteile nicht durch den Verformungsgrad des gewalzten Vormaterials sondern entscheidend durch den Gesenkschmiedeprozeß bestimmt werden. Mit abnehmenden Verformungsgrad wird die Streckung der nichtmetallischen Einschlüsse geringer, so daß eine häufig geforderte metallurgische Sonderbehandlung zur Einformung der Mn-Sulfide entfallen kann. Es ist grundsätzlich festzustellen, daß mit abnehmendem Verformungsgrad des Stranggusses das Gesenkschmiedestück qualitativ verbessert wird. Die bisher von einigen Automobilherstellern geforderten Verformungsgrade bei Gesenkschmiedeteilen haben sich damit als nicht quali ätsrelevant erwiesen. Rohstrangguß ist grundsätzlich für Gesenkschmiedeteile einsetzbar.
Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens sind von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung. Im Stahlwerk kann mit dem Walzen eine komplette Fertigungsstufe bei der Herstellung des Schmiedevormaterials entfallen. Hierdurch kommt es bei der Stahlherstellung und -Verarbeitung zu Energie- und Kosteneinsparungen, mit denen Schmiedeteilen aus Stahl z.B. gegenüber Stahlguß neue Argumente erwachsen. Mit Hilfe dieses Forschungsprojektes werden auch Voraussetzungen für einen nochmals erweiterten Einsatz von  Stranggußmaterial geschaffen.
STUDIENGESELLSCHAFT STAHLANWENDUNG e.V.

Veröffentlichung:
1993

Autoren:
Dipl.-Ing. J. Kneller