Beschreibung
Im vorgeschalteten Projekt P 281.1 „Industrielle Nutzung von Stahlblechverbundwerkstoffen mit geschäumtem Aluminium Projekt 1 Sandwichkonstruktionen aus Stahlblech mit geschäumtem Aluminium“ der Studiengesellschaft Stahlanwendung e.V. wurde ein neuartiger Sandwichverbund aus Stahldeckblechen und einem Aluminiumschaumkern mit einer metallischen Bindung zwischen den Komponenten entwickelt. Dieser Sandwichverbund vereint ein geringes Flächengewicht mit den guten Festigkeits- und Oberflächeneigenschaften von Stahl sowie funktional nutzbaren Eigenschaften der Schaumkernlage (Energieabsorption, verringerte Wärmeleitfähigkeit etc.). Das nun abgeschlossene Forschungsvorhaben P 368 sollte überprüfen, ob auch ein ähnlicher Verbund zwischen Stahldeckblechen und Aluminiumschaumkern durch Kleben der beiden Metalle möglich ist.
In Experimenten mit verschiedenen Klebersystemen wurde aufgezeigt, daß sich über die Klebung mit einem viskosen Epoxidharzkleber eine haltbare, schubsteife Verbindung zwischen der Aluminiumschaumkernlage und Stahldeckblechen zur Herstellung eines Sandwichverbundes erzielen läßt. Durch eine Aufrauhung der Oberflächen und eine Warmaushärtung des Klebers können reproduzierbar Sandwiche hergestellt werden, bei denen das schwächste Glied die Schaumkernlage ist. Das Kleben der Sandwichpartner ermöglicht auch Sandwiche mit Stahldeckblechen von mehr als 2 mm (hier 3 und 5 mm) und entsprechenden Schaumkernlagen (30 und 50 mm), die über das in P 281.1 entwickelte Verfahren nicht darstellbar sind.
Bei der Prüfung geklebter Sandwiche in Schub-, Zug- und Biegeversuch zeigt sich, daß sich entsprechend der gewählten Schaumkernlegierung ähnlich gute Eigenschaften wie bei Material mit metallischer Bindung erzielen lassen. Auch die für geklebte Sandwiche ermittelten Schälfestigkeiten sind trotz der eher hart-spröden Epoxidharzklebers akzeptabel. Unbeschichtete Stahlbleche weisen etwas geringere Schälfestigkeiten auf als walzaluminierte Deckbleche, aber auch diese sollten jedoch für einen Einsatz voll ausreichend sein. Zu beachten ist, daß wegen der geringen thermischen Beständigkeit des Harzklebers keine Hochtemperaturanwendungen möglich sind und ein Fügen durch Schweißen bisher experimentell nicht realisiert werden konnte. Auch dreidimensionale Formteile sind bislang nicht darstellbar.
STUDIENGESELLSCHAFT STAHLANWENDUNG e.V.
Veröffentlichung:
1998
Autoren:
Univ. Prof. D.-Ing. W. Bleck, Dipl.-Ing. H. von Hagen