Fostabericht P 376/S 437 - Entwicklung einer Zieheinrichtung zur Investitionsreduktion im PresswerkFostabericht P 376/S 437 - Entwicklung einer Zieheinrichtung zur Investitionsreduktion im Presswerk

P 376: Entwicklung einer Zieheinrichtung zur Investitionsreduktion im Presswerk

30,00 zzgl. MwSt

ISBN: 3-934238-47-5 Artikelnummer: 80e1f29964a7 Kategorien: ,

Beschreibung

Automobilunternehmen stehen auch bei der Fertigung von Nischenfahrzeugen wegen der kleinen Stückzahlen unter hohem Kostendruck. Die notwendigen Blechformteile mit weniger als 100 Stück pro Tag sind jedoch mit Großteilstufenpressen nicht wirtschaftlich herzustellen. Deshalb war In dem Forschungsvorhaben war ein neues Konzept für eine gewichts- und kostenreduzierte Pressenanlage zu erarbeiten und zu erproben. Im Rahmen einer interaktiven Zusammenarbeit zwischen dem Lehrstuhl für Umformtechnik und Gießereiwesen, München, Schuler-SMG GmbH, Waghäusel, und Nothelfer GmbH, Wadern-Lockweiler, wurde der Prototyp einer solchen Umformeinheit entwickelt und gebaut. Probeabpressungen erfolgten mit Hilfe eines Tiefziehwerkzeugs für die erste Ziehstufe eines Türaußenblechs. Dabei standen zunächst die Überprüfung des Genauigkeitsverhaltens der Umformeinheit und die Erfassung der dafür verantwortlichen Einflussgrößen sowie die elastischen Wechselwirkungen während des Tiefziehens im Vordergrund der Untersuchungen. Aussagen zur Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität der Bauteile lieferte ein Vergleich zwischen den gefertigten Türblechen und der Originaltür aus einer Großteilstufenpresse. Daneben wurde ein geeignetes FEM-Simulationsmodell für die Umformeinheit generiert und mit den Versuchsergebnissen verglichen. An Hand dieses Vergleichs konnten die Messergebnisse der Genauigkeitsprüfung interpretiert und für Verbesserungen genutzt werden.
Mit den Forschungsergebnissen wurde nachgewiesen, dass sich mit dem neuen Pressenkonzept Blechformteile in Außenhautqualität herstellen lassen. Die von den  Pressenherstellern und Anwendern geforderten Genauigkeitskenngrößen werden eingehalten und zum Teil übertroffen. Die Presse ist auf Grund ihres geringen Gewichts mobil einsetzbar, ohne dass mit Qualitätseinbussen gerechnet werden muss. Die Anwendung dieses neuen Typs einer gewichts- und auch preisgünstigeren Pressenanlage zielt auf die Herstellung von geringen Stückzahlen, zum Beispiel im Takt des Bedarfs an einem Produktionsband. Die hohe lokale Flexibilität erlaubt eine kostenoptimierte Anpassung an neue Produktionsbedingungen. Mit der Neuentwicklung lassen sich auch kleine Produktionsserien wirtschaftlich herstellen.
STUDIENGESELLSCHAFT STAHLANWENDUNG e.V.

Veröffentlichung:
2003

Autoren:
Prof. Dr.-Ing. H. Hoffmann, Dipl.-Ing. J. Kuschke