Beschreibung
Gegenstand dieser Machbarkeitsstudie ist die Entwicklung eines Dachstuhls aus Stahl unter Beibehaltung bewährter konstruktiver Konzepte für Dachstuhl und Dacheindeckung. Der Grundgedanke dabei war, daß bei der Verwendung von Stahl die traditionellen Holzsparren durch Stahl-Holz-Sparren substituiert werden. Dabei wurde nachgewiesen, daß der Stahl-Holz-Sparren bei entsprechender Konstruktion im Vergleich zu einem traditionellen Holzsparren statisch und bauphysikalisch günstiger ist.
Die Stahl-Holz-Bauweise zeichnet sich durch hohe Flexibilität aus, so daß komplizierte geometrische Dachformen, z.B. Gauben, schiefe Verschnitte auch in Verbindung mit Holz einfach gelöst werden können. Sie liefert außerdem Anreize für wirtschaftliche Weiterentwicklungen durch Handwerker und Hersteller.
Stahl-Holz-Verbundsparren sind außerdem deutlich leichter als traditionelle Holzsparren und können deshalb ohne Kran eingebaut werden. Die Kosten für Hebezeuge entfallen somit für dieses Gewerk.
Bei Serienvorfertigung im Betrieb (z.B. vorheriges Ausklinken von Profilen für Anschlüsse, Vorfertigung der Verbundsparren durch werkseitiges Aufschrauben der Holzlatten auf die Stahlträger) ist die Gesamtmontage schneller, und die Gesamtkosten lassen sich weiter reduzieren.
Der Einsatz von Stahl-Holz-Verbundsparren führt nicht zur Verdrängung eines Gewerkes, er bietet dem Zimmermann vielmehr eine Alternative zur traditionellen Holzdachbauweise, ohne daß vorlaufende oder nachfolgende Gewerke sich umstellen müssen. Es zeigte sich eine schnelle Akzeptanz durch die der Handwerker und ein reibungsloses Einfügen in den Bauablauf. Das Ziel der Studie, die wirtschaftliche und technisch vorteilhafte Einsatzmöglichkeit von Stahl im traditionellen Dachstuhl nachzuweisen, wurde erreicht.
STUDIENGESELLSCHAFT STAHLANWENDUNG e.V.
Veröffentlichung:
1998
Autoren:
Dr.-lng. M. Feldmann, Dipl.-Ing. Ch. Heinemeyer, Prof. Dr.-lng. G. Sedlacek, ]}, Dr.-lng. K. Weynand