{"id":16767,"date":"2020-06-23T08:31:36","date_gmt":"2020-06-23T08:31:36","guid":{"rendered":"https:\/\/matplus.shop\/?post_type=product&p=16767"},"modified":"2020-08-24T09:43:52","modified_gmt":"2020-08-24T09:43:52","slug":"p-1185-zur-anwendung-der-feuerverzinkung-an-hilfsbruecken-fuer-die-deutsche-bahn","status":"publish","type":"product","link":"https:\/\/matplus.shop\/produkt\/p-1185-zur-anwendung-der-feuerverzinkung-an-hilfsbruecken-fuer-die-deutsche-bahn","title":{"rendered":"P 1185 – Zur Anwendung der Feuerverzinkung an Hilfsbr\u00fccken f\u00fcr die Deutsche Bahn"},"content":{"rendered":"

P 1185 – Zur Anwendung der Feuerverzinkung an Hilfsbr\u00fccken f\u00fcr die Deutsche Bahn<\/strong><\/h2>\n

Hilfsbr\u00fccken mit unterschiedlichen Spannweiten und Bauweisen werden von der DB Netz AG bei zeitlich befristeten Bauma\u00dfnahmen an und neben Bahnstrecken zum Abfangen der Gleise verwendet. Die Einsatzdauer der Br\u00fccken betr\u00e4gt in der Regel zwischen mehreren Tagen bis maximal drei Jahren. Der Bedarf an Hilfsbr\u00fccken ist gro\u00df, da zurzeit und in n\u00e4herer Zukunft viele Br\u00fccken in Stand gesetzt werden m\u00fcssen und zahlreiche Neue errichtet werden sollen. Der derzeitig verwendete Korrosionsschutz besteht aus einer organischen Beschichtung, welche aufgrund von hoher mechanischer Belastung durch Montage und Transport oft instandgesetzt werden muss, um Korrosionssch\u00e4den wie Unterrostungen oder Lochfra\u00df und eine damit verbundene Materialschw\u00e4chung zu vermeiden. Mit einer hohen Instandsetzungsrate sind zudem ein hoher Aufwand und auch ein hoher Ressourcenverbrauch verbunden.
\nDie Feuerverzinkung ist ein bekanntes Korrosionsschutzverfahren, mit dem erhebliche Vorteile bez\u00fcglich Dauerhaftigkeit und Best\u00e4ndigkeit verbunden sind. Mit Forschungsergebnissen der letzten Jahre zum Einfluss der Feuerverzinkung auf die Erm\u00fcdungsfestigkeit der Bauteile wurden Grundlagen geschaffen f\u00fcr eine Anwendung unter zyklischer Belastung. Dabei wurde festgestellt, dass sich die Anwendung der Feuerverzinkung zwar negativ auf die Erm\u00fcdungsbeanspruchbarkeit von Stahl auswirkt, dies aber f\u00fcr die Bemessung nur eine Abminderung um bis zu einen Kerbfall zur Folge hat. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurde im Rahmen dieser Kurzstudie \u00fcberpr\u00fcft, ob eine Anwendung der Feuerverzinkung auch an Hilfsbr\u00fccken der Deutschen Bahn m\u00f6glich und sinnvoll ist. Es wurden die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Br\u00fcckensysteme der Bautypen Zwillingstr\u00e4gerhilfsbr\u00fccke und Kleinhilfsbr\u00fccke sowie zu beachtender Randbedingungen f\u00fcr feuerverzinkte Konstruktionen, wie Verzinkungsl\u00e4ngen bzw. \u2013gewichte, Aufh\u00e4ngepunkte oder Entl\u00fcftungs\u00f6ffnungen untersucht. Daraus wurden f\u00fcr einige Hilfsbr\u00fcckensysteme feuerverzinkte Varianten entwickelt und nach aktueller Normung auf Tragf\u00e4higkeit, Erm\u00fcdung und Gebrauchstauglichkeit untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass bereits eine erneute Nachrechnung der Konstruktionen nach aktueller Normung des\u00a0 Eurocodes zu Anpassungen f\u00fchren w\u00fcrden, da die g\u00fcltigen Typenstatiken teilweise bereits 1990 aufgestellt wurden.
\nAus konstruktiver Sicht k\u00f6nnen vor allem die Zwillingstr\u00e4gerhilfsbr\u00fccken mit einer Spannweite von 9,60 m und 12,00 m feuerverzinkt werden. Neben einer Erg\u00e4nzung von Entl\u00fcftungs- und Durchfluss\u00f6ffnungen m\u00fcssten daf\u00fcr die Endquertr\u00e4ger angepasst sowie alle Bohrungen wegen m\u00f6glicher Zinkablagerungen um einen Millimeter vergr\u00f6\u00dfert werden. Eine Verzinkung von Haupttr\u00e4gern mit einer Spannweite von mehr als 12,00 m wurde als problematisch bewertet aufgrund der lamellenverst\u00e4rkten Ausbildung der Konstruktionen bzw. zu gro\u00dfer Bauteill\u00e4ngen und -gewichte. Obwohl durch die Einstufung der Hilfsbr\u00fccken als tempor\u00e4re Bauwerke ein Nachweis der Erm\u00fcdungsfestigkeit nach Richtlinie 804 nicht zu erbringen ist, konnte f\u00fcr die verzinkten Zwillingstr\u00e4gerhilfsbr\u00fccken eine angesetzte Nutzungsdauer von 50 Jahren nachgewiesen werden.
\nEine Anwendung der Feuerverzinkung bei Kleinhilfsbr\u00fccken des Typs KHB-KW ist abh\u00e4ngig von der Verzinkungsm\u00f6glichkeit der Quertr\u00e4ger, die anhand vorheriger Probeverzinkungen ohne zus\u00e4tzliche Entl\u00fcftungsbohrungen \u00fcberpr\u00fcft werden sollte. Jedoch konnte hier erm\u00fcdungstechnisch f\u00fcr die Quertr\u00e4gern der Kleinhilfsbr\u00fccken keine Nutzungsdauer von 50 Jahren erreicht werden, was aber nicht ausschlie\u00dflich auf eine feuerverz nkte Ausf\u00fchrung zur\u00fcckzuf\u00fchren war.
\nAlle Untersuchungen und Ergebnisse werden im Bericht ausf\u00fchrlich am Beispiel der Zwillingstr\u00e4gerhilfsbr\u00fccke ZH 9,6 m dargelegt. Die weiteren untersuchten Systeme sind im Anhang zusammengefasst. Abschlie\u00dfend wurden die feuerverzinkten Hilfsbr\u00fcckenkonstruktionen auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet. Dabei konnten die geringen Erstkosten der Feuerverzinkung sowie eine Reduzierung oder sogar Vermeidung von Wartungs- und\u00a0 Erneuerungsma\u00dfnahmen herausgestellt werden. Die gesamte Betrachtung f\u00fchrte dazu, dass die Anwendung der Feuerverzinkung bei Zwillingstr\u00e4gerhilfsbr\u00fccken vor allem im Spannweitenbereich bis einschlie\u00dflich 12,00 m als wirtschaftlich sinnvoll herausgestellt werden konnte.<\/p>\n

Ver\u00f6ffentlichung:<\/strong>
\nMai 2020<\/p>\n

Autoren:<\/strong>
\nProf. Dr.-Ing. D. Ungermann, S. Holtkamp M.Sc., M. Ant M.Sc.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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