Beschreibung
Metallisch oberflächenveredelte Feinbleche werden in der blechverarbeitenden Industrie durch Einsatz angepaßter Fügeverfahren miteinander verbunden. Bei diesem Verarbeitungsschritt muß mit einer Schädigung des korrosionshemmenden Überzuges gerechnet werden . Verarbeiter oberflächenveredelter Feinbleche, z.B. die Automobiloder die EBM- (Eisen-, Blech-, Metall-verarbeitende) Industrie, müssen korrosive Schädigungen in Relation zu den mechanischen Eigenschaften gefügter Werkstoffe bewerten können. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde deshalb untersucht, ob für gefügte Werkstoffe gängige einfache Korrosionsprü fverfahren anwendbar sind, mit denen die in der Praxis auftretenden Schädigungen realistisch einschätzbar sind.
Eingesetzt wurden unbeschichtetes Kaltband, feuerverzinktes Feinblech sowie Galvannealed und Galfan. Die Werkstoffe wurden unter Verwendung folgender Fügeverfahren mit sich selbst verbunden: MAG-, Laser- und Widerstandspunktschweißen, MIG-Löten, Druckfügen und Falzen. Die Ergebnisse zeigen, daß unabhängig von den Korrosionsprüfverfahren bevorzugt im Fügebereich Rotrost auftritt. Aus diesem visuellen Korrosionserscheinungsbild sind jedoch keinerlei Rückschlüsse auf die tatsächliche Festigkeit einer korrodierten Verbindung möglich.
Auch ein direkter Vergleich der Werkstoffe untereinander ist nur bedingt zulässig, da die verwendeten korrosiven Medien aufgrund der vorherrschenden Konrosionsmechanismen die Werkstoffe unterschiedlich angreifen. Jedes Konrosionsprüfverfahren ist allerdings für sich genommen qualitätssichernd ersetzbar. Aussagen über das Korrosionsverhalten von Feinblechen unter Praxisbedingungen sind eher durch kombinierte Prüfverfahren zu erhalten. Die Untersuchungen zeigen außerdem, daß bei gefügten Feinblechen unbedingt die Positionierung des Fügebereiches im Test entsprechend der vom Konstrukteur vorgesehenen Lage am Objekt erfolgen muß.
Studiengesellschaft Stahlanwendung e.V.
Veröffentlichung:
1993
Autoren:
Dr.-Ing. H. Beenken, Dipl.-Ing. R. Kothe, Dipl.-Chem. U. Renner